Haus ver­kau­fen oh­ne Mak­ler: Tipps, Vor­tei­le & Nach­tei­le

Im folgenden Artikel erhalten Sie alle wichtigen Informationen zur Frage: Immobilie verkaufen mit oder ohne Makler:in? Neben den Vorteilen beider Verkaufsvarianten finden Sie Tipps, welche Option bei Ihrem Hausverkauf eher infrage kommt, wer beim Verkauf die Provision für Makler:innen zahlt und wie der Verkauf einer Immobilie ohne Makler:in abläuft.  

Diese Frage kann mit “Ja” beantwortet werden. Für einen Hausverkauf sollte jedoch immer genügend Zeit eingeplant werden. Schließlich müssen sämtliche Unterlagen zusammengetragen und alle Schritte im Verkaufsprozess selbst organisiert und umgesetzt werden.

Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Punkte vor, die bei der Entscheidung zwischen Hausverkauf mit oder ohne Makler:in helfen können. Machen Sie sich Gedanken zu jedem dieser Faktoren, bevor Sie eine Entscheidung treffen:

1. Kosten: Der Verkauf ohne Makler:in ist auf den ersten Blick günstiger, da Sie die Provision sparen. Jedoch sind Makler:innen auch im eigenen Sinne daran interessiert, einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erzielen: Je höher der Preis, desto höher fällt die Provision für sie aus. Durch den höheren Verkaufspreis wird zum einen die Courtage abgedeckt und es bleibt möglicherweise ein größerer Gewinn für Sie übrig, als würden Sie ohne Makler:in verkaufen.
2. Zeit: Haben Sie ausreichend freie Zeit, um den Hausverkauf vorzubereiten, zu planen und durchzuführen? Beachten Sie, dass die Dauer des Hausverkaufs bei durchschnittlich sechs bis zwölf Monate liegt. Viele Verkäufer:innen unterschätzen den tatsächlichen Zeitaufwand bei einem Verkauf und greifen dann nicht selten doch auf Makler:innen zurück.
3. Marktüberblick: Wer einen guten Verkaufspreis erzielen will, benötigt in jedem Fall gute Marktkenntnisse. Haben Sie einen guten Überblick über den Immobilienmarkt oder die Zeit, sich einzuarbeiten? Wenn nicht, ist der Hausverkauf mit Makler:in empfehlenswert.
4. Vermarktung: Wissen Sie, wer Ihre Zielgruppe ist? Haben Sie schon einmal ein Exposé erstellt? Können Sie professionelle Fotos von der Immobilie machen und eine überzeugende Objektbeschreibung formulieren? Benötigen Sie bei der Vermarktung professionelle Unterstützung, sind Makler:innen genau die richtigen Ansprechpersonen für Sie.
5. Rechtliches: Kennen Sie sich mit den rechtlichen Aspekten des Hausverkaufs aus? Wenn nicht, ist auch hier die Hilfe durch einen Profi wie eine:n Makler:in oder eine:n Rechtsanwält:in wichtig.

Wenn Sie Immobilien privat verkaufen und ohne Makler:in arbeiten wollen, bieten Ihnen Immobilienplattformen hierfür einen guten Ausgangspunkt. Sie können Ihre Verkaufsanzeige individuell gestalten und den gesamten Verkaufsprozess selbst steuern und kontrollieren. Dass es Risiken beim Verkauf ohne Makler:in gibt, ist jedoch nicht zu leugnen.

Auch für Grundstücksverkäufe ohne Makler:in ist der Ablauf des Verkaufs ähnlich. Auf die folgenden Punkte sollten Sie achten, damit der private Immobilienverkauf auch ohne Profi erfolgreich verläuft:

• Bestimmen Sie einen angemessenen Verkaufspreis: Belegen Sie frühzeitig den Verkehrswert für Ihre Immobilie, um einen angebrachten Verkaufspreis anbieten zu können. Orientieren Sie sich hierfür an Preiskarten Ihrer Region oder ziehen Sie die kostenlose Online-Bewertung zurate. 
• Ein ansprechendes Exposé erstellen: Der erste Eindruck wird über die Anzeige vermittelt. Erstellen Sie hierfür vorteilhafte Fotos von Ihrer Immobilie und beschreiben Sie das Objekt und seine Besonderheiten im Exposé so genau wie möglich. 
• Die Anzeigen-Laufzeit bestimmen: Je nach Lage, Zustand und Preis der Immobilie verkauft diese sich unterschiedlich schnell. Legen Sie je nach Attraktivität Ihres Angebots eine Laufzeit von 14 Tagen, einem Monat oder drei Monaten fest. 
• Besichtigungen gut vorbereiten: Die Vorbereitung auf Begehungen ist ein wichtiger Faktor für den Verkauf der Immobilie. Legen Sie Wert auf Ordnung und Sauberkeit und vergessen Sie hierbei auch die Außenbereiche nicht. 
• Den Kaufpreis professionell verhandeln: Vor dem Verhandlungsgespräch sollten Sie eine absolute Untergrenze festlegen und sich vorab etwas Spielraum mit einberechnen. Anhand eines Wertgutachtens können Sie Ihren gewünschten Verkaufspreis zusätzlich begründen. 
• Notar:in mit dem Aufsetzen eines Kaufvertrags beauftragen: Zur Aufsetzung des Vertrags sollten Notar:innen beauftragt werden. Zum Termin für die notarielle Beurkundung mit den Käufer:innen sollten alle nötigen Unterlagen mitgebracht werden. Prüfen Sie die Bonität des:er Käufer:in.
• Die Übergabe ausreichend dokumentieren: Ein ausführliches Übergabeprotokoll schützt sowohl Sie als auch die Käufer:innen Ihrer Immobilie vor späteren Missverständnissen darüber, was mitverkauft wird und was nicht. In dem Protokoll werden bei der Übergabe des Objekts alle wichtigen Informationen festgehalten, wie beispielsweise vorhandene Mängel oder aktuelle Zählerstände. Die Schlüsselübergabe sollte erst dann stattfinden, wenn der gesamte Kaufpreis überwiesen wurde.

Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie von einem:einer Makler:in an Maklerleistungen erwarten können, dann schauen Sie sich in unserem Themenbeitrag um.

Wenn Sie Ihre Immobilie mit Makler:in oder ohne verkaufen möchten, sollten Sie sich als Erstes für eine Verkaufsform entscheiden. Ob Sie sich für einen privaten Immobilienverkauf über eine Online-Plattform entscheiden oder fachkundige Makler:innen engagieren, sollten Sie hauptsächlich nach diesen Punkten entscheiden. 

• Ausreichend Zeit für den Verkauf einplanen (Vorbereitungen, Zusammenstellen der Unterlagen, Infos einholen). 
• Interesse am regionalen Immobilienmarkt haben und daran, sich einen Überblick zu verschaffen.
• sich zutrauen, eine aussagekräftige Anzeige für Ihre Immobilie zu erstellen und diese zu veröffentlichen. 
• Einen angemessenen Angebotspreis festlegen und diesen in Verhandlungsgesprächen bestmöglich halten können. 
• ein Händchen im Umgang mit Menschen und ein gewisses Maß an Verhandlungsgeschick haben. 

• Sie wenig Zeit für den Haus- oder Wohnungsverkauf aufbringen können. 
• Sie sich ungern mit der Recherche nach ortsüblichen Preisen für vergleichbare Immobilien aufhalten. 
• Ihre Immobilie unter Umständen schwer veräußerbar ist, beispielsweise durch eine besondere Lage oder den Bauzustand. 
• Sie sich lieber auf einen Immobilien-Profi verlassen möchten, der unter Umständen einen besseren Verkaufspreis verhandeln kann. 
• Sie bei aufkommenden Fragen und Problemen immer professionelle Unterstützung an Ihrer Seite wissen wollen.

Je nach Bundesland beläuft sich beim Hausverkauf die Maklerprovision auf 5,95 bis 7,14 Prozent des Verkaufspreises. Bei einem Immobilienwert von 450.000 Euro wären es bei sechs Prozent Maklerprovision bereits ein Betrag von 27.000 Euro. Ein Verkauf ohne Makler:in kann aus kostentechnischen Gründen also durchaus sinnvoll sein.

Wer beim Hausverkauf die Kosten für Makler:innen übernimmt, hängt mittlerweile nicht mehr vom Standort der Immobilie ab. Es gibt seit 2020 ein neues Maklergesetz zur Doppelprovision („unechtes Bestellerprinzip“). Laut dem Gesetz über die Verteilung der Provisionskosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser wird die Maklerprovision zwischen Käufer:in und Verkäufer:in hälftig geteilt.

Dafür müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

• Das verkaufte Objekt ist eine Eigentumswohnung, ein Einfamilienhaus, Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte.
• Der:die Käufer:in ist eine Privatperson.

Die Höhe der Provision für Makler:innen orientiert sich an ortsüblichen Normen, die sich je nach Region und Bundesland unterscheiden. Der höchste Standardsatz liegt bei 7,14 Prozent und wird in den meisten Bundesländern berechnet. Hier bestehen jedoch einzelne Ausnahmen, in denen die Provision leicht niedriger ausfällt, wie beispielsweise Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. 

Beispiel: Wir gehen von einem Verkaufspreis in Höhe von 350.000 Euro aus. Die Maklerprovision liegt bei insgesamt 7,14 Prozent. Beide Parteien übernehmen 50 Prozent der Courtage. In dem Fall würde eine Maklercourtage in Höhe von insgesamt 24.990 Euro anfallen. Sowohl Käufer:in als auch Verkäufer:in tragen demzufolge 12.495 Euro.

Die Verkäufer:innen können bei dem Hausverkauf allgemein mit folgenden Kosten bei einem Verkaufspreis von 350.000 Euro rechnen: