Fachwerkhaus verkaufen
Fachwerkhäuser zeichnen sich durch ihren ganz eigenen Charme aus, der nicht für jeden das Richtige ist. Erfahren Sie hier, wie Sie die Besonderheiten der Immobilie beim Verkauf hervorheben können, welche Zielgruppe infrage kommt und welche Aspekte außerdem zu beachten sind.
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Das Wichtigste in Kürze:
- Fachwerkhäuser bestechen vor allem durch ihre Holzbalkenoptik. Die lässt sich jedoch nicht immer mit dem modernen Wohnen von heute vereinbaren.
- Fachwerkhäuser, die unter Denkmalschutz stehen, können ganz normal verkauft werden. Das hat jedoch für den Käufer finanzielle Vor- und Nachteile.
- Ein Makler kann bei der Suche nach den passenden Interessenten eine große Hilfe sein.
Verkauf eines Fachwerkhauses: Was sind die Besonderheiten?
Anders als ein Massivhaus bestehen Fachwerkhäuser aus einem Holzskelett, dessen Leerräume mit verschiedenen Materialien aufgefüllt sind. Die Balkenkonstruktion ist dabei oftmals sowohl von außen als auch im Innenraum sichtbar und erzeugt den charakteristischen Look des Fachwerkhauses.
Aber auch Varianten, bei denen das Fachwerk verkleidet ist, sind auf dem Markt zu haben. Gerade bei älteren Fachwerkhäusern sind die vorhandenen Zimmer eher klein. Durch die besondere Bauweise sind Veränderungen hinsichtlich der Raumaufteilung nur schwer möglich. Auch die Einrichtung muss sich an das Haus anpassen: Viele Fachwerkhäuser verfügen über schiefe Wände und tiefhängende Dachbalken, sodass man mit Möbeln im Standardmaß hier nicht weit kommt.

Altbau Fachwerkhaus: Verkauf trotz Denkmalschutz
Fachwerkhäuser sind aufgrund ihres für gewöhnlich hohen Alters und ihrer Einzigartigkeit beliebte Objekte für den Denkmalschutz. Diesen Aspekt sollten Sie bei einem geplanten Verkauf nicht außer Acht lassen – denn er kann sowohl Vor- als auch Nachteile für den neuen Besitzer haben.
Vorteile des Denkmalschutzes | Nachteile des Denkmalschutzes |
---|---|
Öffentliche Förderungen von Sanierungsarbeiten möglich. | Fachgerechte Sanierungen sind teurer als bei „normalen“ Häusern. |
Erlass der Grundsteuer möglich – Prüfung der Grundsteuerstelle nötig. | Bauliche Veränderungen müssen stets genehmigt werden. |
Als Verkäufer profitieren Sie vom Denkmalschutz, da für diese Immobilien die Energieausweispflicht nicht gilt. Die Kosten von bis zu 500 Euro für die Ausstellung eines Energieausweises können Sie sich also sparen.
Trotzdem lässt sich ein gut gedämmtes, energieeffizientes Haus natürlich besser und zu einem höheren Preis verkaufen. Doch die nachträgliche Dämmung von Fachwerkhäusern ist meistens kosten- und zeitintensiv.
Fachwerkhäuser verkaufen ist nicht unmöglich
Trotz der Einschränkungen, die mit dem Leben und Wohnen in einem Fachwerkhaus einhergehen, gibt es immer potenzielle Käufer. Ob und wie schnell Sie Ihr Fachwerkhaus an den Mann bringen können, hängt stark von Zustand und Lage des Hauses ab. Mit einem professionellen Exposé, das die Vorzüge des Fachwerkhauses gut in Szene setzt, ohne etwaige Schwierigkeiten zu verschweigen, werden Sie schnell den passenden Käufer für Ihr besonderes Objekt finden.
Spekulationssteuer beim Verkauf eines Fachwerkhauses
Die sogenannte Spekulationssteuer kann fällig werden, wenn Sie Ihr Fachwerkhaus verkaufen. Voraussetzung ist, dass Sie die Immobilie innerhalb von zehn Jahren nach dem Erwerb gewinnbringend verkaufen und sie in den beiden vorletzten sowie im aktuellen Kalenderjahr nicht selbst bewohnt haben.
Der zu zahlende Steuerbetrag setzt sich dann aus folgenden Posten zusammen:
Posten | Höhe |
---|---|
Verkaufspreis Immobilie | 160.000 Euro |
Zum Verkauf anfallende Kosten (bspw. Sanierungen) | – 20.000 Euro |
Anschaffungspreis | – 120.000 Euro |
Zu versteuernder Gewinn | 20.000 Euro |
Persönlicher Steuersatz | 40% |
Zu zahlende Spekulationssteuer | 8.000 Euro |

Beim Immobilienverkauf fallen verschiedene Kosten an, die für Verkäufer nicht immer gleich sichtbar sind. Ein Rechenbeispiel verdeutlicht, welche Kosten beim Hausverkauf konkret entstehen. So können Kostenfallen vermieden werden. Weiterlesen…
Fachwerkhaus erfolgreich mit Makler verkaufen
Sie sollten sich genau überlegen, welche Zielgruppe Sie mit Ihrem Fachwerkhaus ansprechen möchten. Möchten Sie es an einen Liebhaber verkaufen, der Lust hat, noch viel Zeit und Geld zu investieren? Dann können Sie auf eine aufwändige Sanierung verzichten – müssen aber auch Abstriche hinsichtlich des Verkaufspreises hinnehmen. Ein Fachwerkhaus, das in einem Top-Zustand ist und über eine moderne Ausstattung verfügt, können Sie hingegen problemlos an Individualisten verkaufen, die genügen Kapital haben, um sich diese Art des Wohnens leisten zu können. Als Alterswohnsitz ist das Fachwerkhaus aufgrund seiner beengten Bauweise jedoch eher nicht geeignet.

Greifen Sie bei der Suchen nach passenden Interessenten am besten auf einen erfahrenen Makler zurück. Im Idealfall finden Sie einen Experten, der sich auf die Vermarktung solcher besonderen Objekte spezialisiert hat. Er hilft Ihnen nicht nur beim Verkauf, sondern hat auch ein Netzwerk aus Fachleuten an der Hand, die zum Beispiel die Kosten für notwendige Bau- und Sanierungsmaßnahmen realistisch abschätzen können. So können Sie sich überlegen, ob sich die Investition lohnt.